COOGANS BLUFF + ORANGO

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Datum/Zeit
16.06.2017
Einlass: 20:00 Uhr

Veranstaltungsort
Große Bühne

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COOGANS BLUFF

Flying To The Stars (CD/LP/MP3)

Das dritte Album seit Poncho Geburt. Eine Band, die sich vor 4 Jahren mit„Poncho Express“ an einem Punkt neu erfunden hatte, wo anderestagnieren oder sich endlos wiederholen. Stattdessen legte das Quintettzwei überzeugende Alben hin. Die Vorgeschichte ist ausreichend bekannt.Der Sänger stieg 2012 nach zwei Alben aus, Bassist Clemens Marasusübernahm den Gesang, Bläser geben nun den instrumental geprägten PartsMelodien, Groove und bringen u.a. den ROLLING STONE zum Schwärmen,dass die Band „zwischen 60s/70s-Hardrock, Hippie-Funk und einer Art BluesDekonstruktionim Sinne von Captain Beefheart“ changiert. „PonchoExpress“ war ein gewagter Neuanfang, im Nachhinein ein Meilenstein und Einschnitt. Zwei Jahre später war „Gettin` Dizzy“die Weiterentwicklung dieser Idee. So flexibel die Bandmitglieder Wohnorte zwischen Rostock, Berlin und Leipzigwechselten, ging man auch mit musikalischen Zielen um. Auf beeindruckende Weise hat man sich einen eigenen Platz ineiner zum Platzen gefüllten Schublade erkämpft, die gern den Stempel „Retro“ trägt. Favoriten kommen aus den goldenen70ern, man wühlt in Kisten mit Krautrock, Progressive, Fusion, aber auch Space-, Psychedelic-, Stoner- oder Bluesrock. DieKoordinaten sind bekannt, doch kann man lange blättern, um aktuelle Bands zu finden, die vergleichbar klingen.

Mit „Flying To The Stars“ geht man nun weitere Schritte oder hebt, um im Bild zu bleiben, in ganz andere Sphären ab. Quasiungewollt ist ein Konzept-Album entstanden. Die Einzelteile passten perfekt zusammen. Ideen reiften, Texte entstanden.Zitate, Hinweise, Artwork und Musik griffen ineinander und die einzelnen Stufen durften gezündet und die Reise zu denSternen angetreten werden. Die Band vergleicht ihr Album „ein wenig mit dem Film „Interstellar“, nur ohne das kitschige Ende. DieAusganssituation ist der Welt von heute sehr ähnlich, das Zerfallen weltweiter Ordnungsstrukturen, Konflikte der Religionen,Hungerkatastrophen, Erstarken alter reaktionärer Mächte und Weltanschauungen – kurzum es ist Zeit nach einem Neuanfang zu suchen.“Als Opener das fast 13 minütige „Flying To The Stars“. Ein zentraler Song, der zweifelsfrei ein erster Höhepunkt ist. „Einfulminanter Raketenstart, Geschwindigkeit und Energie, bis man aus der Atmosphäre heraus tritt und abrupt in die Schwerelosigkeitgleitet“, so wird mit einem Lächeln das Arrangement erklärt. „Dann geht die Reise langsam los und der Reisende betet Mantra-artigseine Sehnsüchte und Hoffnungen vor sich hin: „Flying to the Stars – with my Spaceship very fast – to find a place above – full of love”. DieRakete beschleunigt und steuert in Richtung eines Wurmloches, sie wird schneller und schneller, alles wird laut und sie verschwindet in eineandere Galaxie. Sie sendet uns nur noch rudimentär die Melodie zurück.“

Vielleicht sollte man dies nicht alles auf die Goldwaage legen, keine inhaltliche Stringenz erwarten und textlich detailliertanalysieren, denn das Konzept entpuppte sich selbst im Studio erst am Ende der Reise – und COOGANS BLUFF waren schonoft mit ihrem Humor allein und unverstanden.

Erneut wurde im eigenen Studio in Leipzig aufgenommen und produziert von Schlagzeuger Charlie Paschen. Hier bliebwenig dem Zufall überlassen. Es sind die Details, die einen begeistern. Die Transparenz im Sound, gleichzeitig kraftvoll unddirekt. „Flying To The Stars“ groovt, ist voller Melodien und großer Momente. Hier mehrstimmige Gesänge, dort einbellender, rüpelhafter Frontmann. Gekonnte Bläsersätze und gute Songs. Ein Album, das man sich erarbeiten kann oder ihmsich per Autopilot einfach hingibt. Diese 43 Minuten sind nichts für die Generation Spotify, nichts für die Skipping-Tastenund 30-Sekunden-MP3-Files können nicht annähernd Auskunft über diesen Soundtrip geben. COOGANS BLUFF sindzeitgemäß und retro zugleich, experimentierfreudig und dennoch Rock-Traditionalisten, waghalsig und frisch. Hier trifft sichVergangenheit und Zukunft, das Album nimmt einen an der Hand. Und nur die Musik zählt. „No Need (to Hurry up)“, istbeispielsweise die totale Aufgabe. Man sucht nichts mehr, es gibt nichts mehr zu tun,… absolute Einsamkeit“. Coogans Bluff sind alleinauf weiter Flur und wir folgen ihnen gerne.

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ORANGO

 

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